Mehr von Gott erwarten:

Wie eine südafrikanische Gemeinde ihr geistliches Leben vertiefte

 Die Pfingstgemeinde "Meyersdal Lighuis Bediening" in einem Vorort von Johannesburg hatte vor 2 Jahren ent- deckt, dass ihr Minimumfaktor die "leidenschaftliche Spiritualität" war. Und noch dazu auf ziemlich niedrigem Niveau. Der Schock saß tief, doch man machte sich an die Arbeit. Heute ist die Frucht sichtbar.

 

praxis: Als Sie vor 2 Jahren Ihr erstes Gemeindeprofil  von  inzwischen  vieren durchführten und erfuhren, dass Ihr Minimumfaktor "leidenschaftliche Spiritualität" war - wie haben Sie darauf reagiert? War das für Sie als Pfingstgemeinde nicht hart?

 

Jaco Schutte: Zuerst konnte die Gemeinde das nicht glauben. Die erste Reaktion war: "Da muss etwas falsch sein mit den Ergebnissen. Wir müssen das Profil wiederholen ."Also haben wir das Profil wiederholt, aber die Ergebnisse sind genau gleich gewesen! Da wir uns das nicht erklären konnten, haben wir die Gemeindeglieder, die den Fragebogen für das Profil ausgefüllt hatten, befragt. Die schockierende Feststellung: Die meisten unserer aktiven Glieder lebten ihre Beziehung mit Jesus nicht praktisch aus! Das war unglaublich: Sonntags waren wir eine dynamische Pfingstgemeinde, aber unter der Woche war das geistliche Leben gleich null.

 

praxis: Was haben Sie dann getan, um am Minimumfaktor zu arbeiten?

 

 Schutte: Wir haben nachgeforscht, warum fast niemand seine Beziehung mit Gott pflegte. Die meisten sagten, dass sie schlicht keine Zeit dafür hätten. Wir arbeiteten dann mit den Vorschlägen aus dem Arbeitsbuch "Die Praxis der natürlichen Gemeindeentwicklung". Gebetsgruppen wurden begonnen, die Predigten hatten das geistliche Leben zum Thema, in den Kleingruppen haben wir uns auf die persönliche Beziehung mit Gott konzentriert. Und nach einem Jahr und dem dritten Profil war die "leidenschaftliche Spiritualität" zwar 7 Punkte besser, aber immer noch unser Minimumfaktor. Wir waren nicht sehr zufrieden! Alles ging sehr langsam.

 

praxis: Was haben Sie dann getan?

 

 Schutte: Wir haben Minigruppen ins Leben gerufen, in denen man sich gegenseitig Rechenschaft über sein geistliches Leben gab. Einmal im Monat haben sich die Kleingruppen in solche nach Geschlecht getrennten Minigruppen aufgeteilt, und man fragte sich gegenseitig: Wie sieht es mit deiner Gottesbeziehung aus? Was macht dein geistliches Leben? Die Antworten wurden notiert, so dass man nach einem Monat, wenn man wieder in diesen Gruppen zusammenkam, nachfragen konnte, wie die Entwicklung der letzten Wochen war. Schon nach kurzer Zeit konnten wir feststellen, dass sich diese Art der Verantwortung füreinander und voreinander positiv auf das geistliche Leben auswirkte.